Der Freundeskreis Ukraine, zugehörig zum Partnerschaftsverein Florstadt e.V., bewarb sich im vergangenen Jahr erfolgreich bei der Deutschen Stiftung für Ehrenamt und Engagement für ein Förderprogramm des Bundes zur Unterstützung der Arbeit mit ukrainischen Geflüchteten. Die Förderzusage von nahezu 9000 Euro nutzte die direkt gewählte Wetterauer Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik (SPD) für einen Besuch vor Ort. Im Gespräch mit Kurt Bernecker, Projektsprecher des Freundeskreises, Barbara Merz, Ludwig Becker, Dr. Monika Rhein und Thorsten Lux, Vertreterinnen und Vertretern des Partnerschaftsvereins, sowie Anna Schäfer von der Gemeindeverwaltung Florstadt und geflüchteten Frauen aus Syrien und der Ukraine informierte sich die Abgeordnete über die Arbeit und die Herausforderungen vor Ort.
Der Partnerschaftsverein Florstadt e.V. wurde 2009 gegründet. Zu den Aufgaben und Zielen des Vereins zählt unter anderem die Förderung freundschaftlicher Beziehungen zu anderen Gemeinden und Städten innerhalb Europas. Thorsten Lux, zweiter Vorsitzender des Vereins, berichtete eindrucksvoll über die Arbeit des Vereins, in deren Rahmen nach dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine im März 2022 ein großer Konvoi mit Hilfsgütern aus Florstadt in die polnische Partnerstadt Izbicko organisiert wurde. „Es war ein tolles Gefühl, den Menschen direkt helfen zu können. Unsere Partnerstadt berichtete damals sogar in ihrer Tageszeitung in einem Artikel mit dem Titel ‚Echte Freunde erkennt man in der Not‘ davon. Insgesamt zehn Fahrzeuge und unter anderem ein LKW der Feuerwehr wurden mit Hilfsgütern, Hygieneartikeln und Lebensmitteln von 16 Fahrerinnen und Fahrern nach Polen gebracht, um den vielen ukrainischen Geflüchteten vor Ort Hilfe zu leisten.“
Zudem fand sich nach Beginn des Kriegs in der Ukraine in Florstadt schnell eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürger zusammen, die die Geflüchteten in Florstadt unterstützen wollten. So wurde die Projektgruppe Freundeskreis Ukraine ins Leben gerufen. Der Partnerschaftsverein Florstadt e.V. dient dem Freundeskreis dabei als Träger. Das Projekt unterstützt ukrainische Geflüchtete bei der Vernetzung untereinander und bei der Einbindung in die kommunale Gemeinschaft. Geflüchtete werden zu Veranstaltungen in Florstadt begleitet, sie erhalten Hilfestellung beim Erlernen der deutschen Sprache und es werden Informationsveranstaltungen und Begegnungstreffen durch die Ehrenamtlichen des Freundeskreises organisiert. Das Erlernen der deutschen Sprache erfolgt in erster Linie in Sprachcafés, die regelmäßig stattfinden, oder während der Begegnungstreffen und Informationsveranstaltungen, die situativ einberufen werden. „Für uns ist die Förderzusage durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt eine sehr große Anerkennung unserer Arbeit. Wir sind für die finanzielle Unterstützung sehr dankbar, denn sie kommt direkt den von uns betreuten und geförderten Menschen zu Gute“, freut sich Kurt Bernecker.
Die Deutsche Stiftung für Ehrenamt und Engagement ist ein gemeinsames Vorhaben des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Bundesministeriums des Inneren und für Heimat sowie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Sie wurde 2020 gegründet, und stellt die zentrale Anlaufstelle für rund 30 Millionen Ehrenamtliche in Deutschland dar. Die Bundesstiftung wird mit 30 Millionen Euro pro Jahr ausgestattet und hat unter anderem die Förderung von gleichwertigen Lebensverhältnissen von Städten und ländlichen Regionen zum Ziel. Der Freundeskreis Ukraine des Partnerschaftsvereins Florstadt e.V. wurde durch das Förderprogramm „EHRENAMT HILFT GEMEINSAM“ mit nahezu 9000Euro gefördert. Das Förderprogramm zielt darauf, bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Krisenzeiten zu stärken, und die kontinuierliche ehrenamtliche Unterstützung von Geflüchteten wertzuschätzen.
„Es ist wirklich toll zu sehen, was hier auf die Beine gestellt wurde. Ich bin tief berührt von der anhaltenden Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger in Florstadt. Die Menschen, die aus der Ukraine vor Krieg und Angst fliehen mussten, haben schlimme Wochen und Monate hinter sich. Ihre Heimat wurde und wird zerstört, viele von ihnen mussten Angehörige zurücklassen, oder haben liebe Menschen im Krieg verloren. Umso wichtiger ist es, dass sie herzlich bei uns aufgenommen werden, und ihre Ankunftszeit so problemlos wie möglich gestaltet wird. Das schafft der Freundeskreis Ukraine immer wieder! Die Projektgruppe leistet einen unschätzbaren Beitrag für das Miteinander in unserer Gesellschaft und die Menschen vor Ort. Sie haben die Anerkennung und die finanzielle Förderung durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt mehr als verdient. Ich bin wirklich dankbar für ihre Arbeit in der Wetterau“, so Pawlik abschießend.