Auf ihrer Sommertour zum Thema ‚Starke Arbeit! Starke Wirtschaft! Starke Wetterau!‘ besuchte die direkt gewählte Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik (SPD) das AWO-Seniorenzentrum Maria-Juchacz in Florstadt, um sich mit Einrichtungsleiter Holger Wenisch über die aktuelle Situation in der stationären Altenpflege auszutauschen. Bereits 2017 hatte sie die Einrichtung besucht, und zeigte sich nun überrascht von den vielfältigen Veränderungen in der Einrichtung. Denn das Seniorenzentrum ist in den vergangenen Jahren gewachsen und bietet neben dem “Service Wohnen“ seit 2019 auch eine Tagespflegegruppe für Seniorinnen und Senioren mit 16 Plätzen an. Demnächst kommen weitere altersgerechte, barrierefreie Wohnungen in Ober-Florstadt hinzu.
Beim Rundgang durch das Haus traf Pawlik neben Pflegerinnen, Pflegern sowie Bewohnerinnen und Bewohnern auch auf die Riesenschildkröte Alfred, griechische Landschildkröten, Laufenten und Kanarienvögel, die dank des tiergestützten Ansatzes der Einrichtung seit einigen Jahren im Seniorenzentrum leben.
„Gesündere Lebensweise, bessere Arbeitsbedingungen und insbesondere der große Fortschritt in der Medizin tragen dazu bei, dass die Menschen in Deutschland erfreulicherweise immer älter werden. Das bedeutet auch, dass bereits jetzt viele Menschen auf einen Platz im Altenpflegeheim angewiesen sind, Tendenz steigend. Denn die Pflege von Angehörigen zuhause ist für viele Familien aus unterschiedlichen Gründen nicht leistbar. Für eine gute Betreuung sind die Fach- und Arbeitskräfte in der Altenpflege unersetzlich. Sie unterstützen die Bewohnerinnen und Bewohner an ihrem letzten Wohnort und helfen pflegebedürftigen Seniorinnen und Senioren dabei, ihren Alltag im Alter nach einem Leben voller Arbeit so selbstständig wie möglich zu gestalten. Schon heute ist es schwer, Fachkräfte für die Altenpflege zu gewinnen. Dieser Zustand könnte sich in den kommenden Jahren zuspitzen. Umso wichtiger ist deshalb, dass wir die Rahmenbedingungen in der Altenpflege weiter verbessern, und auch im Ausland um qualifizierte Fachkräfte werben“, erläutert Pawlik den Hintergrund ihres Besuchs. Insbesondere mit dem im vergangenen Jahr verabschiedeten Fachkräfteeinwanderungsgesetz reagiere die Bundesregierung auf den drohenden Engpass.
Holger Wenisch hat bisher noch wenig Probleme ausreichend Personal zu finden, das die 64 Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims und die Seniorinnen und Senioren versorgt. „Bei uns herrscht ein gutes Miteinander. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner honorieren den Einsatz der Pflegekräfte und dank unserer hohen Personaldecke entstehen selten Doppelbelastungen“, schildert Wenisch die Vorteile seiner Einrichtung.
„Es wird nicht die eine Lösung geben, die den Fachkräftemangel in der Pflege auflöst. Deshalb ergreifen wir als Bundesregierung verschiedene Maßnahmen. Darunter fallen neben der vereinfachten Fachkräfteeinwanderung gute Löhne und Arbeitsbedingungen genauso wie die Gesundheitsprävention, damit Arbeit nicht krank macht. Wir müssen außerdem die Themen Weiterbildung und Qualifizierung noch stärker im Arbeitsalltag verankern, um insbesondere jungen Fachkräften eine langfristige Perspektive mit Aufstiegsmöglichkeiten in der Pflege zu bieten“, erklärt Pawlik, die für die SPD-Bundestagsfraktion die Fachkräftesicherung vorantreibt. „Arbeitszeitmodelle, die je nach Lebensphase ermöglichen, Beruf, Familie und Privatleben besser miteinander zu vereinbaren können dabei ebenso ein wichtiger Faktor sein, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wie die offensive Werbung für unsere starke duale Ausbildung, um mehr junge Menschen nach der Schule für eine Berufsausbildung zu gewinnen“, erläutert die Wetterauer Bundestagsabgeordnete weitere Punkte der Fachkräftestrategie der Bundesregierung.
Eine Besonderheit in Florstadt ist der tiergestützte Ansatz, der dort bereits seit einigen Jahren verfolgt wird. Seit inzwischen drei Jahren lebt die 80 Kilo schwere Riesenschildkröte Alfred in einem der ansprechend gestalteten Innenhöfe der Einrichtung. „Durch unsere tierischen Mitbewohner ist bei uns immer etwas los, und nicht selten sorgen sie für Gesprächsstoff unter den Seniorinnen und Senioren. Für sie ist das Miteinander mit den Tieren sehr wohltuend. Wir haben außerdem gemerkt, dass die Enkelkinder häufiger zu Besuch kommen, wenn sie dabei Tiere beobachten und streicheln können. Davon haben alle etwas“, so Einrichtungsleiter Holger Wenisch mit einem Augenzwinkern.
„Das AWO Seniorenzentrum ist ein hervorragendes Beispiel für gute Pflege in der Wetterau. Das hat sich bei meinem Besuch bestätigt. Ich bedanke mich bei Herrn Wenisch für den Einblick und den guten Austausch zu den Arbeitsbedingungen in der Pflege“, so Pawlik abschließend.