
Bei einem Besuch des EhE e.V. (Echzeller helfen Echzellern) und im Gespräch mit den Vorstandsmitgliedern Oliver Stoll und Britta Frank verschaffte sich die direkt gewählte Wetterauer Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik (SPD) einen Einblick in das umfangreiche Angebot des Vereins. Begleitet wurde Pawlik von den beiden Echzeller Sozialdemokraten Hans Hahn, der die Gäste im Namen der SPD Echzell herzliche begrüßte und sich für das Interesse bedankte, und Thomas Wettig.
„Wir haben den Verein im 17. Mai 2019 gegründet. Das Projekt ist aus einem gemeinsamen Arbeitskreis mit der evangelischen Kirche entstanden. Unsere Erwartungen wurden schon bei der Gründung mehr als übertroffen, denn wir hatten direkt 29 Gründungsmitglieder“, berichtet der erste Vorsitzende des Vereins Oliver Stoll. Der Verein, der seinen Schwerpunkt bei der Nachbarschaftshilfe und dem solidarischen Miteinander sieht, bestehe mittlerweile aus über 70 Mitgliedern. „Helfen und Hilfe anfordern darf und kann jeder – unabhängig von Glaube, Geschlecht oder Herkunft. Wir erhalten viel Zuspruch und spüren, dass es höchste Zeit war, diesen Verein auf die Beine zu stellen“, ergänzt Stoll.
„Ohne die hervorragende Unterstützung der Helferinnen und Helfern, die stets mitanpacken, wäre das alles nicht möglich“, ergänzt die zweite Vorsitzende Britta Frank. „Wir sammeln Spenden, sortieren die Spenden, fahren Menschen mit Einschränkungen zum Arzt oder zum Einkaufen und sind einfach für die Menschen in Echzell da. Letzteres war während der Corona-Pandemie besonders notwendig“.
Seit dem Ausbruch des Krieges auf die Ukraine und mit der Ankunft der ersten Geflüchteten sei die Notwendigkeit eines funktionierenden Netzes an ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern noch deutlicher geworden. Der Verein hat nicht nur Spenden an notwendigen Hilfsmitteln für die Menschen in der Ukraine organisiert, sondern auch auf eigene Faust eine Wohnung für die in Echzell ankommenden Geflüchteten renoviert. Über 44 Paletten mit je 12 Umzugskisten wurden sortiert und gepackt und über ein gut funktionierendes Netzwerk bis nach Berlin Penkun in die Ukraine versendet. Mit über 12.000 Euro an Geldspenden konnten fehlende Artikel eingekauft werden. Einer der ersten Spender war der Verein „Grätsche gegen rechts außen“, der mit einem großzügigen Betrag begann.
Pawlik besichtigte während des Besuches auch die neu eingerichtete Kleiderkammer und die renovierte Pfarrwohnung, in der derzeit zwei geflüchtete Familien untergebracht sind. „Die Wohnung wurde uns von der evangelischen Gemeinde zur Verfügung gestellt. Finanziell fallen dankenswerterweise lediglich die Nebenkosten an. Im Teamwork und mit großer Unterstützung des Echzeller Kommunalpolitikers Gerold Reuhl wurden hier Wände gestrichen und die Wohnung durch das ortsansässige Internat Lucius mit weiteren vielen Sachspenden liebevoll komplett neu eingerichtet. Derzeit bietet die Wohnung zwei Erwachsenen und fünf Kindern aus der Ukraine ein Zuhause“, erzählt Stoll.
Britta Frank berichtet auch stolz vom Weihnachtsessen am 24.12., das bisher einmal stattfinden konnte und pandemiebedingt in den vergangenen zwei Jahren ausfallen musste. „Das Weihnachtsessen für Menschen, die zu Weihnachten eigentlich alleine wären, war für uns eine besondere, aber auch erfüllende Erfahrung. Im Gemeindehaus konnten wir mit zwölf Gästen einen wunderschönen Weihnachtsabend erleben. Die glücklichen Gesichter werde ich nicht vergessen. In diesem Jahr möchten wir das Projekt wieder angehen und hoffen, dass es die pandemische Lage zulässt“, so Frank.
„Ich bin beeindruckt von dem großen ehrenamtlichen Engagement hier in Echzell. Gerade in unseren kleinen ländlichen Gemeinden ist die gegenseitige Unterstützung und ein gutes Miteinander enorm wichtig“, erklärt die Bundestagsabgeordnete. „Man merkt sofort: Die Echzellerinnen und Echzellern halten gerade in schwierigen Zeiten zusammen und das ist gut so! Vereine wie EhE e.V. sind von unschätzbarem Wert für das Funktionieren unserer Gesellschaft. Das bisher Erreichte zeigt, wie viel Herzblut von jedem einzelnen Beteiligten in den Projekten steckt. Die Ehrenamtlichen des EhE e.V. sind in ihrem großen Engagement, das sie mit Freude ausüben, Vorbilder und inspirieren ihre Mitmenschen, sich auch ehrenamtlich zu engagieren“, so Natalie Pawlik abschließend.