Mitte Juli besuchte die heimische, direkt gewählte Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik das Freiwilligenzentrum Aktiv für Bad Nauheim e.V., das im Bad Nauheimer Erika-Pitzer Begegnungszentrum angesiedelt ist. Im Austausch mit den beiden Vorsitzenden des Vereins Ingrid Schmidt-Schwabe und Heidrun Schröder-Höbbel erfuhr sie viel über die Organisation des Vereins und die vielfältigen Aufgabenbereiche, in denen die Ehrenamtlichen tätig sind.
Von den vielfältigen Aufgabenbereichen konnte sich Pawlik direkt vor Ort überzeugen, denn bei ihrer Ankunft am Vormittag war das Zentrum bereits gut besucht: Jeden zweiten Mittwoch im Monat findet in der Blücherstraße 23 das Frühstück für Jung und Alt statt, das vom Seniorenbüro der Stadt Bad Nauheim organisiert wird. Für einen kleinen Unkostenbeitrag in Höhe von drei Euro können alle Teilnehmenden gemeinsam ein reichhaltiges Buffet genießen. An der Organisation des Frühstücks sind regelmäßig auch Ehrenamtliche des Freiwilligenzentrums beteiligt.
„Das Freiwilligenzentrum ist eine feste Größe im sozialen Miteinander meiner Heimatstadt Bad Nauheim. Es ist wichtig, dass Menschen, die ehrenamtlich aktiv werden möchten, eine Anlaufstelle haben und die Möglichkeit zu einer Fortbildung bekommen. Denn ohne das Ehrenamt würde unsere Gesellschaft nicht so erfolgreich funktionieren. Ehrenamtliches Engagement ist der Kleber, der unsere Gesellschaft zusammenhält! Es ist gut, dass es eine Anlaufstelle für Menschen gibt, die sich engagieren möchten, aber noch nicht wissen, wo sie am besten hinpassen“, zeigte sich Natalie Pawlik begeistert.
Das Freiwilligenzentrum Aktiv für Bad Nauheim e.V. gibt es bereits seit 2005. Über die Jahre hat das Freiwilligenzentrum einen Stamm von über 100 ehrenamtlich Tätigen entwickelt, ohne den es einige soziale und kulturelle Angebote in der Stadt nicht gegeben hätte. Denn durch eine gute Vermittlungsarbeit schafft es das Freiwilligenzentrum, immer wieder eine Brücke zwischen engagierten Freiwilligen und den Vereinen oder Organisationen, die nach Ehrenamtlichen suchen, zu schlagen. „So werden aus Ideen und Anliegen neue Projekte, die für alle eine Bereicherung sind“, freute sich die erste Vorsitzende Ingrid Schmidt-Schwabe. Dabei können die Ehrenamtlichen auf die Fort- und Weiterbildungsangebote vertrauen, die durch das Freiwilligenzentrum veranstaltet werden. „Wir wollen Menschen zu freiwilligem Engagement ermutigen und sie für die dort anfallenden Aufgaben qualifizieren. Damit schaffen wir Rahmenbedingungen für ein lebendiges Miteinander“, beschrieb Schmidt-Schwabe das Leitbild des Vereins.
Weitere Angebote des Freiwilligenzentrums sind die Engagementlotsen, Integrationsbegleiter*innen und Seniorenbegleiter*innen. Außerdem initiiere der Verein das Repaircafé und jeden Dienstag von 11.15 Uhr – 12.15 Uhr den Kurs „Bewegung bis 100“ für Menschen mit Einschränkungen.
Ein Schwerpunkt des Freiwilligenzentrums liegt auf der Ausbildung und Qualifizierung von Leselernhelfern und Vorlesepaten. Dies geschieht in Kooperation mit der Stiftung Lesen. „Uns erreichen Nachrichten, dass Kinder selbst in der 5. Klasse noch nicht richtig lesen und schreiben können. Deshalb ist es uns ein wichtiges Anliegen, Kindern möglichst früh den Spaß am Lesen zu vermitteln. Der größte Erfolg für unsere Vorlesepaten ist es, wenn sie mit einem Buch fertig sind und die Kindergartenkinder sich direkt das nächste Buch wünschen“, berichtete die zweite Vorsitzende Heidrun Schröder Höbbel mit leuchtenden Augen.
Außerdem kümmert sich das Freiwilligenzentrum um die Begleitung und die Unterstützung von Demenzerkrankten und ihrer pflegenden Angehörigen. „Die Welt von demenzkranken Menschen sowie deren Verhaltensweisen sind oft schwer zu verstehen. Mit den Möglichkeiten des Demenzcafés und der Alzheimersprechstunde unterstützen wir Menschen mit Demenz dabei, aktiv am Leben teilzuhaben. Darüber hinaus bieten wir Schulungen für pflegende Angehörige in sozialen und rechtlichen Fragen an. Auch die richtige Berührung von demenziell Erkrankten spielt eine wichtige Rolle im täglichen Leben, die gelernt werden muss“, erklärte Ingrid Schmidt-Schwalbe, die selbst das Curriculum für die Ausbildung als Senioren- und Demenzbegleiter*innen geschrieben hat und das Seminar als Referentin begleitet.
„Demenzerkrankungen nehmen in unserer alternden Gesellschaft immer weiter zu. Mir ist bewusst, dass die Pflege von an Demenz Erkrankten für die Angehörigen eine enorme körperliche und mentale Belastung ist. Für sie sind die Angebote des Freiwilligenzentrums von unschätzbarem Wert. Toll, dass sich das Freiwilligenzentrum diesem schwierigen Thema angenommen hat! Ehrenamt lebt davon, dass Menschen mehr für ihre Mitmenschen und die Gesellschaft tun, als sie müssen. Dafür haben sie die Anerkennung von uns allen verdient! Ich möchte mich ganz besonders bei den ehrenamtlich Tätigen des Freiwilligenzentrums für ihre jahrelange und ausdauernde Arbeit bedanken“, resümierte die Bundestagsabgeordnet Natalie Pawlik.