Die direkt gewählte Wetterauer Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik (SPD) übernimmt die politische Patenschaft für die politische Aktivistin Fatemeh Sepehri, die im Iran ohne Informationen über die Anklagepunkte seit September im Gefängnis inhaftiert ist.
„Im Iran gehen seit vielen Wochen mutige Menschen auf die Straßen, die für Demokra-tie und Freiheit kämpfen. Sie kämpfen für grundlegende Menschenrechte in einem auto-ritären Regime. Ich bin sehr beeindruckt von dem unbändigen Willen und der Furchtlo-sigkeit der Iranerinnen und Iraner. Fatemeh Sepehri ist eine von ihnen. Seit mehreren Monaten ist sie ohne bekannte Anklagepunkte im Gefängnis in Mashad inhaftiert. Als eine der lautesten und bekanntesten Stimmen gegen das theokratische Regime wurde sie schon mehrfach festgenommen, unter anderem, weil sie eine Petition zum Rücktritt von Khamenei unterzeichnete. Obwohl sie als tiefgläubige Frau vollverschleiert ist, setzt sie sich gegen den Zwang sich zu verschleiern ein. Fatemeh Sepehri ist eine starke Kämpfe-rin für Selbstbestimmung und Demokratie. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, die Protes-te im Iran im Rahmen meiner Möglichkeiten zu unterstützen und die politische Paten-schaft für Fatemeh Sepehri zu übernehmen. Ziel einer solchen Patenschaft ist es, Druck auf alle verantwortlichen Stellen auszuüben, um ihr Leben zu schützen, und ihre Frei-lassung zu beschleunigen“, erklärte Pawlik.
Fatemeh Sepehri wurde am 21. September 2022 zuletzt verhaftet. Im Iran ist sie als tief-gläubige Witwe, die das Regime kritisiert und Freiheit für die Menschen des Iran for-dert, bekannt. Aus diesem Grund wurde sie bereits häufiger inhaftiert. Auch ihr Bruder, der als Lehrer arbeitet, ist momentan in einem iranischen Gefängnis inhaftiert.
In den letzten drei Monaten, seit Beginn der landesweiten Proteste, wurden mehr als 18.000 Menschen inhaftiert. Um den öffentlichen Druck zu erhöhen, erklären sich im Moment immer mehr Bundestagsabgeordnete dazu bereit, eine politische Patenschaft für eine Gefangene oder einen Gefangenen im Iran zu übernehmen. Ziel der Patenschaft ist, Druck auf das Regime auszuüben, indem der iranische Botschafter in Deutschland sowie hochrangige Außenpolitikerinnen und Außenpolitiker aktiv angesprochen und invol-viert werden. Auch über die Öffentlichkeit und soziale Medien solle Druck auf das Re-gime aufgebaut werden.
„Die vielen unschuldigen Menschen, die im Iran in Haft sitzen, weil sie für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte demonstrieren, besorgen mich sehr. Gleichzeitig macht mich die Kraft, die diese Revolution entfaltet hat, hoffnungsvoll. Gerne nutze ich den Einfluss und die Öffentlichkeit, die ich als Bundestagsabgeordnete habe, um dem Re-gime zu zeigen, dass die ganze Welt beobachtet, wie es mit seiner Bevölkerung umgeht, und um deutlich zu machen, dass keiner und keine derer, die derzeit in Haft sitzen oder zum Tode verurteilt werden, vergessen wird. Ich hoffe sehr, dass Fatemeh Sepehri so schnell wie möglich unversehrt frei gelassen wird“, zeigt Pawlik ihre Beweggründe für die politische Patenschaft auf.