Am 10. März besuchte Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Wetterau I und Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Natalie Pawlik die gemeinnützige Organisation Rettungsarche e.V. im Ebsdorfergrund in Mittelhessen. Im Gespräch mit der Geschäftsleiterin der Rettungsarche Lina Vogel sowie mit Menschen, die momentan von der Rettungsarche betreut werden und ehemalige Bewohner der Rettungsarche konnte Pawlik einen tiefen Einblick in die wichtige Arbeit der Rettungsarche gewinnen. Auch Margarete Ziegler-Raschdorf, hessische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, und der Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Marburg und parlamentarische Staatssekretär Sören Bartol nahmen an dem Austausch teil.
Seit 2006 besteht die stationäre Einrichtung des Vereins im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Während sich die Einrichtung zu Beginn überwiegend auf junge, suchtkranke Spätaussiedler fokussierte werden heutzutage in der Einrichtung, die seit 2011 vom Land Hessen als Drogentherapieeinrichtung anerkannt ist, junge Drogenabhängige mit unterschiedlichem Hintergrund betreut. Die Rettungsarche sei schon für über 500 Menschen der Ort gewesen, an dem diese ihre Sucht überwunden, und einen Weg zurück in die Gesellschaft und ein geregeltes Leben gefunden haben. Das Team der Rettungsarche e.V. ist jeden Freitag am Frankfurter Hauptbahnhof vor Ort, um hilfsbedürftige Menschen anzusprechen, und ihnen Hilfe anzubieten. In den beiden Häusern der Rettungsarche im Ebsdorfergrund, in denen die Menschen leben, erhalten sie einen strukturierten Tagesablauf. Gemeinsam mit ihren Betreuern, ehemaligen Suchtkranken der Rettungsarche, arbeiten sie bei landwirtschaftlichen Tätigkeiten auf dem Hof mit, und lernen den Weg zurück in einen strukturierten Alltag.
„Das Konzept der ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ der Rettungsarche beeindruckt mich tief. Lina Vogel und ihr Team haben einen Ort geschaffen, an dem jeder Mensch eine zweite Chance erhält, ohne verurteilt zu werden. Die Geschichten der jungen Menschen, die ich heute kennengelernt habe, bewegen mich sehr. Das Team der Rettungsarche hat diejenigen im Blick, über die in unserer Gesellschaft oft hinweggeschaut wird, und stärkt ihnen den Rücken, damit sie die Kraft finden, ein eigenverantwortliches Leben ohne Sucht führen zu können. Viele beginnen nach einem Jahr in der Rettungsarche eine Ausbildung, und damit einen neuen Lebensabschnitt ohne Drogen. Die Rettungsarche wirkt sich nicht nur positiv auf diejenigen aus, denen geholfen wird, sondern bereichert die ganze Region. Herzlichen Dank an Lina Vogel und ihr Team für ihr Engagement, vor dem ich großen Respekt habe“, zeigte sich Pawlik beeindruckt.