Gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben in der Wetterau

Natalie Pawlik zum gemeinsamen Besuch der Sonderausstellung

Wetterauer Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik (SPD) und Bürgermeister Kjetil Dalhaus besuchen die Sonderausstellung „Jüdisches Leben in der Wetterau heute“ im Wetterau-Museum

 

Die direkt gewählte Wetterauer Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik (SPD) und der Friedberger Bürgermeister Kjetil Dahlhaus (parteilos) besichtigten gemeinsam mit Museumsleiter Johannes Kögler und dem Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde in Bad Nauheim Manfred de Vries die Sonderausstellung im Wetterau-Museum ‚Jüdisches Leben in der Wetterau heute‘.

 

Nach einer kurzen Einführung zur Geschichte des Wetterau-Museums zeigte Museumsleiter Kögler den Besucherinnen und Besuchern zwei Exponate, die den Übergang zur Sonderausstellung markieren und unzweifelhaft ausdrücken, dass jüdisches Leben schon lange in der Wetterau besteht und bedeutende Spuren hinterlassen hat. Dabei handelt es sich um ein Modell der Friedberger Mikwe, dass die Bedeutung der größten erhaltenen mittelalterlichen Mikwe erahnen lässt. Direkt daneben steht eine Thorarolle, die aus der in der Reichspogromnacht am 9. und 10. November 1938 zerstörten Synagoge gerettet werden konnte.

 

„Der Anlass für die Entwicklung einer eigenen Sonderausstellung war das Jubiläum ‚1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‘. Wir wollten diesmal aber nicht die historische Perspektive zeigen, sondern als Museum das Ausleben des Judentums hier und heute einfangen und darstellen, dass jüdisches Leben in der Wetterau nicht nur eine lange Geschichte hat, sondern nach der Zäsur der NS-Zeit und des Holocaust auch gegenwärtig besteht“, erklärte Museumsleiter Johannes Kögler. Ursprünglich sollten die Exponate und Fotos bis zum September 2023 gezeigt werden. Doch nach dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 und die dadurch ausgelösten Proteste, bei denen gleichfalls das Existenzrecht Israels und jüdisches Leben insgesamt in Frage gestellt wurden, habe sich das das Museum entschieden, die Sonderausstellung wieder aufzunehmen.

 

„Jüdisches Leben hat unzweifelhaft einen Platz in der Mitte unserer Gesellschaft. Wer das in Frage stellt, steht nicht auf dem Boden unseres Grundgesetzes. Es ist erschreckend, dass die jüdische Gemeinde in Bad Nauheim sich immer wieder um neue Sicherheitsvorkehrungen bemühen muss und ihre Mitglieder Sorge haben, ihren Glauben offen zu zeigen. Deshalb müssen wir unsere Solidarität mit ihnen immer wieder zum Ausdruck bringen und dafür eintreten, dass sie ihren Glauben frei und sicher ausleben können“, stellt die Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik fest.

 

„Antisemitische Vorurteile entstehen auch aus Unkenntnis über das tatsächliche Leben von Jüdinnen und Juden. Umso mehr ist die Ausstellung ein guter Ausgangspunkt, um etwas über jüdisches Leben zu lernen. Ich freue mich über die Initiative, die Ausstellung in komprimierter Form aufzulegen, um sie an vielen Orten, zum Beispiel auch an Schulen, zeigen zu können“, äußerte Bürgermeister Dahlhaus seinen Dank an Museumsleiter Johannes Kögler.

 

Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Manfred de Vries dankte Pawlik und Dahlhaus für ihre Unterstützung der jüdischen Gemeinde und den Beteiligten an der Entstehung der Sonderausstellung für ihr besonders Engagement.

 

„Die Fotos fangen die Lebendigkeit des jüdischen Lebens in der Wetterau wunderbar ein. Der Aufbau der Ausstellung lädt dazu ein, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ich hoffe, dass sich noch viele Besucherinnen und Besucher Zeit nehmen werden, die Ausstellung bis zum Juli 2024 anzusehen und die Botschaft weitertragen, dass jüdisches Leben einen festen Platz in der Wetterau hat“, äußert sich Natalie Pawlik abschließend.