
Die direkt gewählte Wetterauer Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik (SPD) folgte der Einladung des Betriebsrats des Büromöbelherstellers König und Neurath mit Sitz in Karben, um sich über die aktuelle Lage und die Herausforderungen bei den Arbeitnehmervertreter zu informieren.
König und Neurath ist ein bekannter Name in der Wetterau und produziert am Standort in Karben weltweit gefragte qualitativ hochwertige Büromöbel. Mit über 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 46 Auszubildenden ist das Unternehmen ein wichtiger Arbeitgeber für die gesamte Region. Die Betriebsräte Alexander Schäfer, Andreas Bommersheim, Michelle Marks und David Reinhardt spiegelten der Bundestagsabgeordneten die Einflüsse der gesamtwirtschaftlich schwierigen Lage auf das Unternehmen und brachten ihre Erwartungen an die Abgeordnete mit. „Die gegenwärtige, herausfordernde wirtschaftliche Lage merken wir auch bei uns im Unternehmen. Immer weniger Konzerne und Betriebe wollen derzeit in neue Büroausstattung investieren. König + Neurath sieht sich als resilientes Familienunternehmen mit seinem breiten Produktsortiment jedoch gut für die Zukunft aufgestellt. Ein zentraler Faktor sind für uns als produzierendes Gewerbe die Energiekosten. Wir brauchen günstige Energiekosten, um mit unseren Mitbewerbern in einem hart umkämpften Marktumfeld konkurrieren zu können“, so der erste Vorsitzende des Betriebsrats Alexander Schäfer. Das Unternehmen habe bereits in Solaranlagen auf dem Dach der Produktionshalle investiert, um selbst günstigen Strom zu erzeugen, doch es brauche deutlich mehr Entlastungen beim Strompreis.
Die Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik, die bei der Neuwahl am 23. Februar erneut für die SPD antritt, unterstützte die Forderung des Betriebsrats. „Um unsere Wirtschaft zu stärken, müssen wir den Strompreis auf einem bezahlbaren Niveau deckeln und die Netzendgelte begrenzen. Davon profitieren große Unternehmen ebenso wie der Mittelstand. Außerdem setzt sich die SPD dafür ein, den Ausbau der Stromnetze voranzutreiben und zu beschleunigen, sodass die preisgünstigen Erneuerbaren Energien bald besser bei der Wirtschaft und den Verbrauchern ankommen. Dadurch sichern wir auch den Produktionsstandort Deutschland und die Arbeitsplätze vor Ort. “, betont Natalie Pawlik.
„Wir produzieren unter nachhaltigen Standards in Karben und halten uns an Tarifverträge. Diese Kriterien werden jedoch bei Ausschreibungen der öffentlichen Hand oft außenvor gelassen, ganz nach dem Motto das billigste Produkt gewinnt. So kommt es dazu, dass wir zum Beispiel Aufträge von Bundesministerien nicht bekommen, da sie an ausländische Unternehmen, die am billigsten sind, vergeben werden. Für uns wäre das Tariftreuegesetz daher ein wichtiger Schritt, um Aufträge der öffentlichen Hand zu erhalten und nicht hinter Unternehmen zurückzufallen, die weniger nachhaltig und nicht regional produzieren, geringe Löhne bezahlen und schlechte Arbeitsbedingungen haben. Es kann nicht sein, dass mit öffentlichem Geld Lohndumping betrieben wird“, erklärt Betriebsrat Andreas Bommersheim.
„Der Bund vergibt jedes Jahr Aufträge im Wert von 38 Milliarden Euro, von großen Aufträgen in der Bauwirtschaft bis zu kleineren Beträgen wie der Anschaffung neuer Büroausstattung. Wenn der Bund seine Aufträge nur noch an Unternehmen vergibt, die sich an Tarifverträge halten, hat das einen direkten Effekt auf die Unternehmen. Damit wäre klar: Gute Arbeitsbedingungen und betriebliche Mitbestimmung sind ein Faktor für wirtschaftliche Stärke. Als Bund haben wir hier eine große Vorbildfunktion und müssen mit positivem Beispiel vorangehen“, erläutert die Bundestagsabgeordnete. Sie sei wütend auf die FDP, die das im Koalitionsvertrag vereinbarte Tariftreuegesetz lange blockiert, und anschließend durch den provozierten Bruch der Ampel-Koalition schlussendlich verhindert habe. Die Bundestagsabgeordnete sagte dem Betriebsrat zu, sich weiterhin für ein Tariftreuegesetz stark zu machen.
„Der regelmäßige Austausch mit den Betriebsräten in unserer Region ist mir wichtig, um zu erfahren, wo der Schuh drückt. Ich kämpfe für den Erhalt von Arbeitsplätzen und der Industrie in unserer Region. Dazu gehören eben auch Forderungen wie günstigere Strompreise und ein Tariftreuegesetz, die ich ebenfalls unterstütze. Herzlichen Dank an die Betriebsräte für Ihr Engagement für ihre Kolleginnen und Kollegen, sowie für den vertrauensvollen Austausch“, unterstreicht die Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik.