Leckere Fruchtsäfte aus der Wetterau – zu Besuch bei der Rapp’s Kelterei in Karben

Natalie Pawlik und dem Geschäftsführer Volker Thoma

Im Rahmen ihrer Sommertour „Genial. Regional. Wetterau – Unterwegs mit Natalie Pawlik“ hat die direkt gewählte Wetterauer Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik (SPD) am 03.08.2022 die Rapp’s Kelterei in Karben besichtigt. Aus Gründen des Infektionsschutzes konnte der Besuch leider nicht gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern stattfinden. Im Austausch mit dem Geschäftsführer Volker Thoma und während eines anschließenden Rundgangs durch die Produktion konnte die Bundestagsabgeordnete mit Thoma unter anderem über Herausforderungen des regionalen Unternehmens sprechen.

 

Wer kennt sie nicht, die typischen 1-Liter-Glasflaschen, gefüllt mit leckeren Fruchtsäften aus der Region? An den charakteristischen Flaschen kommt man im hessischen Einzelhandel nicht vorbei. Die Geschichte der Kelterei reicht zurück ins Jahr 1928, als die Firmen ‚Venus-Quelle‘, ‚Ed. + B. Schäfer‘ und ‚Karl Rapp und Sohn, Getränkevertrieb‘ in Bad Vilbel gegründet wurden. Aus ihnen entstand Jahrzehnte später die Rapp’s Kelterei GmbH. Auf Grund der großen Nachfrage nach Marken-Fruchtsäften und -Apfelweinen zog die Rapp’s Kelterei GmbH im April 1996 von Bad Vilbel nach Karben auf das Gelände des ehemaligen Selzerbrunnens. Mitte der 90er Jahre beteiligte sich Hassia & Luisen in Bad Vilbel (heute Hassia Mineralquellen) am Unternehmen. „Seit 1998 ist Hassia hundertprozentiger Eigentümer. Die Rapp’s Kelterei ist heute Hessens größter Fruchtsaft-Hersteller und Anbieter von leckeren Apfelweinen. Wir beschäftigen hier rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bilden auch jährlich aus – unter anderem zum Fruchtsafttechniker“, berichtet Thoma stolz. „Unsere Region profitiert enorm davon, wenn kleine und mittelständische Unternehmen Ausbildungsplätze vor Ort zur Verfügung stellen. Viele junge Menschen möchten nach der Schule in unserer schönen Wetterau bleiben. Ein wohnortnaher Ausbildungsplatz bestärkt sie enorm in dieser Entscheidung“, freut sich Pawlik.

 

Die aktuelle krisenhafte Lage stellt auch das Unternehmen vor neue Herausforderungen. So führte Corona und die damit eingeführte Arbeitsverlagerung ins Homeoffice zu einem Umsatzeinbruch. Grund dafür seien die ausgefallenen Konferenzen und Meetings in Präsenz gewesen, zu denen viele Unternehmen vor der Pandemie unter anderem die Fruchtsäfte von Rapp’s in Büros und Tagungsräumen bereitgestellt hatten. Oder die zahlreichen Zusammenkünfte, Volksfeste und gastronomischen Angebote, die nicht mehr stattfinden konnten. All das hat beim Unternehmen durchaus Spuren hinterlassen.

 

Auch der Krieg in der Ukraine ist bei Rapp’s spürbar. „Bis in die 70er Jahre hinein benutzten Safthersteller eigene Flaschen. Das erschwerte die Leergutrückgabe sehr und verursachte hohe Kosten. Dann wurde ein einheitlich, neutrales Mehrwegsystem für Fruchtsaft in Deutschland eingeführt. Das bedeutet, wir nutzen für unsere Säfte sogenannte VdF (Verband der Fruchtsaft-Industrie e.V.) Flaschen. Mit dem Mehrwegsystem leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Dennoch hat eine solche Flasche einen begrenzten Lebenszyklus, heißt, dem System müssen permanent neue Flaschen zugeführt werden. In der Ukraine befinden sich große Glashütten, also Produktionsstätten für Glas und Glasprodukte. Diese können kriegsbedingt nur noch in reduziertem Umfang oder gar nicht mehr produzieren. Durch das verringerte Angebot bei steigender Nachfrage der Mehrwegflaschen verteuert sich der Preis für die Flaschen. Das hat Auswirkung auf unsere Erträge“, erklärt Volker Thoma.

 

Das Thema der Nachhaltigkeit beschäftigt das Unternehmen auch abseits des Mehrwegsystems für Flaschen. So konnte Pawlik bei einem Rundgang durch das Veranstaltungsgelände die im Jahr 2010 angebrachte Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Abfüll- und Lagerhalle entdecken.  „Die Rapp’s Kelterei ist Unterzeichner der Aktion ‚100 Unternehmen für den Klimaschutz‘. Mit diesem Bekenntnis und dem Keltern von Früchten direkt aus unserer Region zeigt die Rapp’s Kelterei, dass sie regionale Wertschöpfung ernst meint. Ich bin froh, dass unsere Wetterau dieses wertvolle Unternehmen beheimatet und freue mich schon auf den nächsten Besuch“, so Pawlik abschließend.