In der vergangenen Woche traf sich die direkt gewählte Wetterauer Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik (SPD) mit Dr. Lutz Ehnert, Landesvorsitzender des Kneippverbands Hessen sowie Vorsitzender des Kneipp-Vereins Bad Nauheim-Friedberg-Bad Salzhausen e.V., und Stephanie Amend, Vorstandsmitglied des Kneipp-Vereins Bad Nauheim-Friedberg-Bad Salzhausen e.V. Während des Termins tauschten sie sich über die geplanten sowie die laufenden Projekte des Vereins aus.
Die Kurstadt Bad Nauheim legt bereits seit vielen Jahren einen Schwerpunkt auf die Entwicklung und Unterstützung der Kneippschen Lehre, die sie als zusätzliches Angebot für die vielen Kurgäste und die Besucherinnen und Besucher aus der Region anbietet. Dafür wurde Bad Nauheim bereits 2011 mit der Auszeichnung ‚Kneippkurort‘ belohnt. Ein wichtiger Antreiber für den Bau von Wassertretstellen, dem Anlegen des Kräutergartens und vielem mehr sei dabei der Kneipp-Verein Bad Nauheim-Friedberg-Bad Salzhausen e.V. Es sei der guten Zusammenarbeit der Stadt und des Vereins zu verdanken, dass Bad Nauheim im Jahr 2015 das Prädikat ‚Kneipp Premium Class‘ erhalten habe. Neben Bad Nauheim dürfen deutschlandweit nur neun weitere Kurorte diese Auszeichnung tragen.
Der ausgebildete Arzt für Naturheilverfahren und zertifizierte Kneipparzt Dr. Lutz Ehnert stellte Pawlik die präventiven Wirkprinzipien vor, die Sebastian Kneipp bereits in den 1850er Jahren unter dem Motto ‚Wer nicht jeden Tag etwas für seine Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern‘ entwickelte. Die Kneipp-Therapie stütze sich demnach auf fünf Säulen, die sogenannten Kneipp-Säulen: Wasser, Bewegung, Ernährung, Pflanzen und Ordnung. Denn ein gesunder und ausgewogener Lebensstil habe entscheidenden Einfluss auf die Abwehrkräfte und das Immunsystem. „Derzeit steht bei uns die Behandlung von Patienten mit Long Covid Symptomen nach dem bewährten Kneipp-Verfahren im Fokus“, verriet Dr. Ehnert, der hierzu auch konzeptionell gearbeitet habe. „Mit den Kneippschen Methoden konnten wir schon einigen Long-Covid-Patientinnen und Patienten das Leben erleichtern. Manche Patientinnen und Patienten konnten wir sogar von Long-Covid heilen. Das zeigt, wie wandelbar und anpassungsfähig die Methoden von Sebastian Kneipp sind. Auch bei neuen Erkrankungen und Pandemien können wir sie nutzbringend anwenden.“
In der Politik wachse seit Jahren das Bewusstsein für ganzheitliche, präventive Ansätze, um die Entstehung chronische Krankheiten zu verhindern. „Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer klagen bereits über chronische Erkrankungen und körperliche Beschwerden. Durch die Pandemie wurde das teilweise noch verstärkt. Denn die unvorbereitete, schnelle Umstellung auf das mobile Arbeiten hat in vielen Fällen zu einer Entgrenzung der Arbeit geführt. Überstunden, ständige Erreichbarkeit, Bewegungsmangel und keine Trennung von Privatleben und Berufsleben waren die Folge. All das kann Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit haben. Ich setze mich dafür ein, dass Arbeit nicht krank machen darf! Deshalb ist es mir ein großes politisches Anliegen, die präventive Gesundheitsförderung zu verbessern, um ein langes und gesundes Berufsleben zu ermöglichen und die Menschen anschließend fit in ihre wohlverdiente Rente zu schicken. In der Ampel-Koalition haben wir vereinbart, das Reha-Budget bedarfsgerecht auszugestalten, und zusätzlich dazu den Ü45-Gesundheitscheck gesetzlich und flächendeckend zu verankern“, stellt Pawlik, die für die SPD-Fraktion im Bundestag das Gebiet Reha und Prävention im Rahmen des SGB III betreut, die politischen Vorhaben der SPD-Bundestagsfraktion vor.
Der Kneipp-Verein biete auch verschiedene Herzsport- und Gymnastikgruppen an, die von ausgebildeten Übungsleiterinnen und Übungsleitern begleitet werden. Dazu berichtete Stephanie Amend, dass die Kurse mittlerweile wieder gut angenommen würden und die Nachfrage weiterhin hoch sei. Die Pandemie habe die Teilnahmezahlen für die Kurse des Kneipp-Vereins nur zweitweise sinken lassen.
„Der Kneipp-Schwerpunkt ist ein wichtiger Aspekt für die Attraktivität unserer Kurorte Bad Nauheim und Bad Salzhausen. Ich unterstütze die Bemühungen um die verstärkte Zusammenarbeit der Kurorte und weiterer interessierter Städte, um die Kneipp-Angebote weiter auszubauen. Es war mir eine Freude, durch Herrn Dr. Lutz und Frau Amend einen Blick hinter die Kulissen und die wichtige Arbeit des Kneipp-Vereins Bad Nauheim-Friedberg-Bad Salzhausen e.V. zu erhalten. Wir verfolgen das gleiche Ziel: Menschen vor Krankheiten und ihren Folgen zu bewahren. Ich freue mich darauf, die Aktivitäten des Kneipp-Vereins weiterhin aus nächster Nähe zu verfolgen“, erklärte die Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik abschließend.