Im Austausch mit dem Berufsförderungswerk Frankfurt / „Ein moderner Dienstleister für echte Teilhabe“

SPD-Bundestagsabgeordneten Natalie Pawlik Tanja Machalet zum Austausch mit dem Berufsförderungswerk

Über das vielfältige Angebot des Berufsförderungswerks Frankfurt (BFW) mit Sitz in Bad Vilbel kamen die Bundestagsabgeordneten Dr. Tanja Machalet und Natalie Pawlik (beide SPD) mit Geschäftsführerin Maria Klink und Geschäftsbereichsleiterin Vera Moser im Berufsförderungswerk ins Gespräch.

 

Das BFW ist ein überregionales Dienstleistungszentrum im sozialen Bereich, das seit fast fünf Jahrzehnten daran arbeitet, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen die Rückkehr in das Berufsleben zu ermöglichen. Als Experte für berufliche Rehabilitation legt das BFW den Schwerpunkt darauf, seinen Teilnehmenden die Grundlage für langfristige Beschäftigungsfähigkeit zu bieten. Die Angebote des Berufsförderungswerks sind an die vielfältigen Bedürfnisse von Menschen angepasst. Sie umfassen ein breites Spektrum an Qualifizierungsmöglichkeiten in verschiedenen Branchen, abhängig von den individuellen Kenntnissen, Fähigkeiten und körperlichen Voraussetzungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Bei der Entwicklung maßgeschneiderter Angebote zur nachhaltigen Rückkehr in den Arbeitsmarkt steht die Berücksichtigung ihrer individuellen Bedürfnisse, Potenziale und persönlichen Lebenssituation im Mittelpunkt. Das Angebot des BFW basiert auf vier Säulen, die sich um die dauerhafte Wiedereingliederung, die Sicherung des Arbeitsplatzes, die erstmalige Eingliederung und die Unterstützung bei der Prävention drehen.

 

„83 Prozent unserer Absolventinnen und Absolventen können sich direkt im ersten Arbeitsmarkt integrieren. Wir haben es geschafft, trotz Corona- und Energiekrise die Motivation bei allen Teilnehmenden und Mitarbeitenden hoch zu halten. Darauf sind wir sehr stolz“, erklärt Maria Klink gleich zu Beginn des Gesprächs. Allerdings gäbe es auch einige Herausforderungen. „Üblicherweise stoßen die Menschen im Rahmen einer medizinischen Reha zu uns. Dadurch haben leider viel zu wenig Menschen die Möglichkeit, hier her zu kommen. Aufgrund von Corona ist beispielsweise die medizinzische Reha massiv eingebrochen, und ist erst im März und April diesen Jahres wieder so richtig angelaufen. Und wenn keine medizinische Reha stattfindet, kommt dann auch keine Empfehlung für eine berufliche Reha“, erklärt Maria Klink.

 

Auch Erwerbsminderung und deren Vermeidung war Thema des Gesprächs. Um insbesondere die Zielgruppe der Beschäftigten in kleineren Unternehmen zu erreichen, wird unter anderem vorgeschlagen, eine freiwillige umfassende berufsbezogene Gesundheitsuntersuchung einzuführen, die für Versicherte ab dem vollendeten 45. Lebensjahr gilt – der sogenannte Ü45-Check. Gerade in diesen Unternehmen bestehe oft ein Mangel an systematischen Maßnahmen zur Prävention, Gesundheitsförderung und Rehabilitation. „„Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit dem bereits modellhaft erprobten Ü-45 Check frühzeitig einer Erwerbsminderung entgegenwirken können. Wir müssen diesen Check – so wie im Koalitionsvertrag vereinbart – gesetzlich verankern und flächendeckend ausrollen. Das BFW könnte hierbei ein starker Partner in der Wetterau und bundesweit beispielgebend sein“, erläutert Dr. Machalet.

 

Derzeit leben etwa 600 Menschen in den Unterkünften des BFW. Die Teilnehmenden, von denen nicht alle in den Wohntürmen wohnen, kommen aus ganz Hessen. Im BFW arbeitet ein interdisziplinäres Reha- und Integrationsteam eng zusammen, um das umfassende Gesamtpaket erfolgreich umzusetzen. Dieses Paket beinhaltet Qualifizierung, individuelle Förderung und Integration. Das Team besteht aus BFW-Ausbildern, Reha-Experten sowie Fachkräften der Pädagogik, Psychologie, Medizin und des Sozialwesens. Sie arbeiten Hand in Hand, um den Teilnehmern bestmögliche Unterstützung zu bieten.

 

„Um sicherzustellen, dass Menschen lange am Arbeitsleben teilhaben können, ist es entscheidend, ihre individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten zu berücksichtigen. Das Berufsförderungswerk wird als fortschrittlicher Dienstleister genau diesem Anspruch gerecht. Mit der Einführung des Ü45-Checks könnte das BFW sein Angebot deutlich ausweiten. Dadurch könnten noch mehr Menschen von der Arbeit des erfahrenen Teams des BFW profitieren. Es ist großer Gewinn, solch eine Einrichtung in der Wetterau vor der Tür zu haben, damit wir echte Teilhabe auf dem Arbeitsmarkt ermöglichen können“, erklärt Pawlik abschließend.