Das Heizungsgesetz ist zurzeit in aller Munde. Monatelang wurde über den ersten Entwurf diskutiert, in der Öffentlichkeit genauso wie im politischen Berlin. Ob auf Festen, Veranstaltungen, morgens beim Bäcker oder beim Stammtisch, auch in den Wetterauer Städten und Gemeinden war das Thema omnipräsent. Auch die direkt gewählte Wetterauer Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik (SPD) hat in den vergangenen Wochen viele Gespräche mit Organisationen, Vereinen, ebenso wie mit Bürgerinnen und Bürgern über die Änderung des Gebäudeenergiegesetzes geführt.
Um einen Eindruck über die praktischen Erfahrungen und Einschätzungen im Zusammenhang mit der Gesetzesänderung zu erlangen, besuchte Natalie Pawlik in Wölfersheim die Mederer GmbH, ein Unternehmen für die Planung und Durchführung von Heizungs-, Kälte- und Klimatechnikinstallation. Gemeinsam mit dem Inhaber Sascha Dousa sowie den Geschäftsführern Holger Weiland und Alexander Scherer ging es in dem Austausch um die aktuellen Aufgaben und Herausforderungen des Unternehmens. Mit dabei waren auch der Wölfersheimer Bürgermeister Eike See und der Vorsitzende der örtlichen Gemeindevertretung Gerhard Weber (beide SPD). Sie berichteten über aktuelle kommunale Projekte in Bezug auf die Umstellung von Energieträgern.
Die Mederer GmbH, die sich auf Wärmepumpen spezialisiert hat, gehört mittlerweile zur ebenfalls in Wölfersheim ansässigen und als Industrieservice bekannten DEMIS GmbH, deren Inhaber Sascha Dousa seit über 20 Jahren im Geschäft ist. Die Firmengelände der beiden Unternehmen befinden sich in unmittelbarer Nähe zueinander im Gewerbepark Wölfersheim. Als wahrliches Vorzeigeprojekt gelte das vor einigen Jahren neu errichtete Firmengebäude. Denn es unterhält sich zu 90 % autark. „Dank eines Wärmepumpensystems und einer großflächigen Photovoltaikanlage haben wir seit rund sieben Jahren keine Kosten mehr für Strom und Heizung“, erzählt Dousa zu Beginn des Gesprächs stolz. Aktuell sei man stark mit Beratungen von Industrie-, wie auch Privatkunden einspannt. „Das Bewusstsein innerhalb der Bevölkerung für neue Energieformen ist durchaus vorhanden, doch weiterhin sind die Gespräche mit Kunden noch von vielen Unsicherheiten geprägt“, berichtet Scherer. Um den Kunden die Verunsicherung zu nehmen, haben die beiden Unternehmen in den letzten Jahren ihre Strategie optimiert. Mit einem Komplettservice von Erstgespräch, Beratung, der Recherche nach Fördermitteln, dem Angebot, dem Einbau und der Wartung soll alles möglichst in einer Hand bleiben.
„In der öffentlichen Debatte um die Änderung des Gebäudeenergiegesetzes sind durch kommunikative Fehler und teilweise auch Falschinformationen viele Unklarheiten entstanden. Daher freut es mich sehr, dass auch die Unternehmen vor Ort ihren Beitrag dazu leisten, über die tatsächlichen Begebenheiten aufzuklären, und mögliche Fragen direkt zu beantworten“, stellt die Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik fest. Immer wieder würden in diesem Zusammenhang mögliche Förderungen und die mit einem Tausch oder Umbau einer Heizung verbundenen Kosten thematisiert. „Oft sind Förderungen mit einem umfangreichen bürokratischen Aufwand verbunden, mit dem auch wir als Gemeinde bei öffentlichen Energiesanierungen immer wieder konfrontiert werden. Das erhöht den organisatorischen Aufwand, hindert uns aber nicht daran, unsere Maßnahmen erfolgreich umzusetzen“, erzählt Bürgermeister Eike See aus seiner täglichen Verwaltungsarbeit.
Um in dieser Angelegenheit Klarheit zu schaffen, hat die Bundesregierung dem Bundestag nach erneuten Verhandlungen und öffentlichen Anhörungen einen geänderten Gesetzentwurf vorgelegt. Nach der parlamentarischen Sommerpause wurde dieser in 2./3. Lesung im Plenum des Bundestages beschlossen. „Es ist gut, dass aus dem neuen Gesetzentwurf klar wird, um was es bei der Änderung des Gesetzes genau geht. Aus der Änderung geht hervor, dass Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen bei einem Heizungstausch besonders unterstützt werden. Denn die Umstellung auf klimafreundliche Heizungen muss für alle Menschen leistbar sein. Hierfür sind Förderungen in Höhe von bis zu 70 Prozent vorgesehen. Eine Mischung aus klaren Richtlinien und einer guten Beratung wird die Wärmewende zum Erfolg führen. Das ist auch bei meinem Besuch bei Mederer GmbH deutlich geworden“, stellt Pawlik abschließend fest.