Hand in Hand für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer / Wetterauer Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik und Deutscher Gewerkschaftsbund besprechen gemeinsame Initiativen

Natalie Pawlik
Die Kreisverbände des Deutschen Gewerkschaftsbunds sind überwiegend ehrenamtlich organisiert. Gerade in den letzten Jahren litt dadurch die Öffentlichkeitsarbeit  des Dachverbandes der Gewerkschaften . Der neu formierte Vorstand um den Vorsitzenden Peter Zeichner ist nun bestrebt, die Kontakte in die politischen Ebenen wieder aufzunehmen und arbeitet an neuen Formaten. In diesem Zuge traf sich der Vorstand des DGB Wetterau mit der direkt gewählten Wetterauer Bundestagsabgeordneten Natalie Pawlik (SPD), um den Kontakt zu intensivieren und über gemeinsame Anknüpfungspunkte zu diskutieren.

„Als langjähriges Gewerkschaftsmitglied freue ich mich, dass der DGB Wetterau wieder auflebt. Gerade in unsicheren Zeiten wie diesen brauchen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine starke Stimme aus dem DGB, die sich für die Rechte der Beschäftigten einsetzt und lautstark gegen den Abbau des Sozialstaats eintritt. Gewerkschaften und Sozialdemokratie teilen die gleiche Geschichte. Wir gehören untrennbar zusammen“, begrüßte die Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik die Vertreterinnen und Vertreter des DGB-Kreisverbands.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete und die Vertreter des DGB waren sich im Gespräch einig, dass Deutschland  vor großen Herausforderungen stehe. Nicht nur der Fachkräftemangel und das rentenbedingte Ausscheiden der Babyboomer-Generation aus dem Arbeitsmarkt, sondern auch die sozial-ökologische Transformation der Wirtschaftsprozesse beschäftigen derzeit Unternehmen wie Beschäftigte. Die Gewerkschaften wollen bei den Entscheidungen über notwendige Transformationsschritte beteiligt werden und dabei  insbesondere die Bedürfnisse und Ängste  der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in die politische Diskussion miteinbringen.

„Damit die Betriebe Sicherheit haben, muss es einen Brückenstrompreis geben. Doch da dieser ein Privileg für wenige energieintensive Betriebe ist, muss die Zusage des Staates an Beschäftigungssicherung und Tarifbindung gekoppelt sein. Es darf nicht passieren, dass deutsches Steuergeld zur Verlagerung von Arbeitsplätzen genutzt wird“, fordert der Wetterauer DGB-Chef Peter Zeichner.

Im Bundestag kümmert sich Natalie Pawlik unter anderem um die Themen der Fachkräftesicherung und der Weiterbildung. Im Jahr 2023 beschloss der Bundestag ein entsprechendes Gesetz, dass die Weiterbildung in bestehenden Arbeitsverhältnissen stärkt. Ein wesentlicher Kern sei die Vereinfachung der staatlichen Förderung für die Beschäftigtenweiterbildung. Mit dem Qualifizierungsgeld zum Beispiel werden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unterstützt, deren Arbeitsplätze vom Strukturwandel betroffen sind. Gleichzeitig können Betriebe, die ihr Geschäftsmodell verändern und an die aktuellen Gegebenheiten anpassen, ihre Beschäftigten mitnehmen. In dieser Zeit erhalten sie das Qualifizierungsgeld von der Arbeitsagentur, während der Betrieb die Kosten der Weiterbildung trägt. 

Das Aus- und Weiterbildungsgesetz enthält außerdem die Stärkung der dualen Ausbildung, die zur Entwicklung von Fachkräften beiträgt und gerade im ländlichen Raum einen Unterschied machen kann. „Viele Jugendlichen und junge Erwachsene brauchen insbesondere im Übergang zwischen Schule und Berufsleben mehr Unterstützung bei der beruflichen Orientierung, damit sie den Weg in die für sie richtige Ausbildung finden. Das alles und vieles mehr haben wir im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht“, erläutert die Bundestagsabgeordnete. Lob kommt auch vom Gewerkschaftsbund. „Sich aus einem Arbeitsplatz heraus für eine andere Arbeit im Betrieb qualifizieren zu können, ist schon immer ein wichtiges Anliegen der Gewerkschaft, um Beschäftigten eine sichere Brücke in die Zukunft zu bauen. Das Qualifizierungsgeld ist das richtige Zeichen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Zeiten, in denen sich die Arbeitswelt wandelt.“ Die Ausbildungsgarantie sei ein wichtiger Schritt zu einem allgemeinen Recht auf Bildung. Aber es gibt noch viel zu tun, um die Abbruch-Quoten von Ausbildungen zu drücken oder fehlende Berufsorientierung an Schulen, besonders an Gymnasien, aufzubauen“, so Peter Zeichner.

Anschließend sprachen die DGB-Vertreterinnen und Vertreter mit der Bundestagsabgeordneten über die Stärkung der traditionellen  Mai-Kundgebung der Gewerkschaften. „Der Tag der Arbeit ist für uns ein zentraler Tag, um öffentlich deutlich zu machen, dass die Interessen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nicht automatisch gewährt werden und dass es zu deren Durchsetzung immer auch starke Gewerkschaften braucht. Stärke gewinnen Gewerkschaften aber vor allem durch ihre Mitglieder, während ihre Funktionäre nur Organisatoren und Sprachrohre für diese sind.  Deshalb ist es wichtig, dass zu unseren Kundgebungen viele Mitglieder kommen, um diese  Stärke zu repräsentieren und sich dabei auch immer wieder der Bedeutung und Notwendigkeit einer kollektiven Interessenvertretung bewusst zu werden“, erklärte Zeichner. Die Maikundgebung des DGB KV Wetterau fand in diesem Jahr seit langer Zeit wieder in Friedberg statt und dabei soll es vorerst auch bleiben.

Zum Abschluss der Besprechung versprach Pawlik, den DGB auch weiterhin in seinen Bemühungen zu unterstützen, was die Vertreter/innen des DGB ausdrücklich begrüßten.