Rückgrat der Deutschen Wirtschaft

SPD-Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik und Hannes Walter diskutieren mit Handwerkern über Fachkräftemangel, Materialknappheit, hohe Strompreise und Bürokratieabbau

 

Die direkt gewählte Wetterauer Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik (SPD) veranstaltete im Bürgerhaus Weckesheim einen Dialog aus der Veranstaltungsreihe der SPD-Bundestagsfraktion ‚Fraktion vor Ort‘ zur Zukunft des Handwerks. Hierzu hatte sie ihren Kollegen Hannes Walter, Handwerksbeauftragter der SPD-Bundestagsfraktion, sowie die Innungsbetriebe aus der Wetterau eingeladen. Bei Leberkäsebrötchen vom örtlichen Metzger Strebert und kühlen Getränken entspann sich eine fachliche Diskussion, bei der einige Handwerksmeister ihre Erfahrungen bei der Gewinnung neuer Fachkräfte und den bürokratischen Hürden in ihrem Arbeitsalltag einbrachten.

 

Natalie Pawlik begrüßte die Gäste und leitete direkt in das Thema des Abends ein. „Das Handwerk mit seiner Vielzahl an kleinen und mittelständischen Betrieben ist das Rückgrat unserer Wirtschaft in Deutschland. Viele Betriebe leiden aktuell unter der konjunkturellen Schwäche und schwierigen Rahmenbedingungen wie dem Fach- und Arbeitskräftemangel. Deshalb ist es wichtig, dass wir im Gespräch bleiben und gemeinsam Verbesserungen erreichen“, stellte die Bundestagsabgeordnete Pawlik fest.

 

„Im Ausschuss für Arbeit und Soziales haben wir in den letzten Jahren die Fachkräftestrategie der Bundesregierung konsequent umgesetzt. Mit dem Aus- und Weiterbildungsgesetz haben wir zum Beispiel die die Berufsorientierungspraktika für junge Menschen gestärkt und die staatliche Weiterbildungsförderung insbesondere für kleine Unternehmen vereinfacht. Auch die Zuwanderung von Fach- und Arbeitskräften aus dem Ausland haben wir erleichtert und verbessert, sodass Arbeitgeber in die Anerkennung und Bewertung von Qualifikationen besser eingebunden werden. Zudem ist der sogenannte ‚Spurenwechsel‘ wichtig, damit geflüchtete Menschen in Arbeit und Ausbildung eine Bleibeperspektive erhalten. Gleichzeitig müssen die Rahmenbedingungen noch mehr verbessert, damit junge Menschen, Frauen und ältere Menschen noch besser am Arbeitsmarkt partizipieren können“, so Pawlik, die selbst das Gesetz zur Stärkung der Aus- und Weiterbildung im Bundestag verhandelt hatte.

 

Auch Hannes Walter, Bundestagsabgeordneter aus Brandenburg, berichtete von vielen Verbesserungen für die Betriebe. Er stehe regelmäßig im Austausch mit Handwerkerinnen und Handwerkern, nicht zuletzt im familien-eigenen Kfz-Betrieb. „Der Antrag ‚Für ein starkes Handwerk in Deutschland‘ sollte am Tag, nachdem die Ampel-Koalition an den andauernden Provokationen der FDP zerbrach, im Deutschen Bundestag beschlossen werden und hätte dem Handwerk einen guten Impuls geben können“, erinnert Walter an die turbulenten Tage, die der Veranstaltung vorausgingen. In insgesamt zwölf Forderungen hatten die Koalitionäre wesentliche Forderungen aus der Praxis aufgegriffen. Geplant war unter anderem die Berufsorientierung zu stärken, die gesetzlichen Regelungen zur Unternehmensnachfolge zu erleichtern und die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung zu stärken. Walter will sich auch nach dem Ende der Ampel-Koalition für die Forderungen stark machen und sich gerade für die kleinen und mittelständischen Handwerksbetriebe einsetzen.

 

Auch die Bürokratiebelastung ist ein Thema, das den Handwerksbeauftragten beschäftigt. „Gerade die Aufbewahrungs- und Dokumentationspflichten kosten den kleinen Betrieben viel Zeit und Mühe. Das weiß ich auch aus eigener Erfahrung. Deshalb wollen wir weiter konstant Bürokratie abschaffen und für das Handwerk einen Praxis-Check einführen, um die Bürokratie auch bei neuen Gesetzen zu begrenzen. Wir haben auch schon einiges auf den Weg gebracht. Bereits für das laufende Rechnungsjahr haben wir die Schwellenwerte für die Unternehmensgrößenklassen deutlich angehoben. Damit setzen die erweiterten Pflichten bei den Jahresabschlüssen erst deutlich später ein. Das entlastet viele Handwerksbetriebe“, konkretisiert Walter.

 

Während des anschließenden Dialogs benannten viele der anwesenden selbstständigen Handwerker ihre konkreten Probleme und Wünsche an die Politik.

 

„Ich bedanke mich für den konstruktiven Austausch mit den Handwerksbetrieben aus der Wetterau. Diesen Dialog will ich gerne in aller Offenheit fortführen, so wie wir es bereits in den vergangenen drei Jahren miteinander gemacht haben“, versicherte Pawlik.