„Unterstützung und Hilfestellung für Jugendliche – ganz ohne Bevormundung“ – Pawlik und Gnadl im Austausch mit der Jugendberufsagentur Wetterau

Natalie Pawlik bei Jugendberufsagentur Wetterau

Die Wetterauer Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl und die Wetterauer Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik (beide SPD) besuchten den Verein Lichtblick-Wetterau e.V. im Bad Nauheimer Stadtteil Steinfurth. Gemeinsam mit der Vorstandsvorsitzenden Tatjana Brüggemann tauschten sie sich über die unterschiedlichen Einsatzbereiche des Vereins im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit aus, und legten einen besonderen Fokus auf den im März eingeweihten Beratungsbus der Jugendberufsagentur.

 

Der Verein Lichtblicke e.V. wurde 1990 gegründet und ist seitdem in unterschiedlichen Bereichen der Jugendhilfe, aber auch in der Weiterbildung von Fachkräften und der Unterstützung von Familien tätig. Seit März 2023 beherbergt der Verein ein neues Projekt: die Jugendberufsagentur Wetterau. Sie ist eine Kooperation des Wetteraukreises, der Bundesagentur für Arbeit und des Jobcenters. Lichtblicke e.V. ist die Tür der Jugendberufsagentur, die seit Juni an zwei Tagen pro Woche mit ihrem Beratungsbus durch den Landkreis tourt. An weiteren drei Tagen ist der Bus unterwegs, um Beratungsgespräche zu führen, Jugendliche auf ihrem Weg ins Berufsleben zu begleiten, oder Gruppenangebote durchzuführen.

 

„Lichtblicke e.V. übernimmt in der Wetterau wichtige Aufgaben in der Kinder- und Jugendhilfe. Von der Unterstützung von Familien in Krisensituationen über Nachmittagsbetreuung für Grundschulkinder, Ferienangebote und Teilhabeassistenz – an vielen Stellen ist die Arbeit von Lichtblicke e.V. nicht mehr wegzudenken. Als Sozialpolitikerin ist es mir besonders wichtig, dass diese Projekte passgenau auf die Bedarfe vor Ort konzipiert werden und eine ausreichende Finanzierung durch das Land sichergestellt ist. Besonders an dieser Stelle sehe ich noch großen Nachbesserungsbedarf. Soziale Gerechtigkeit fängt bei den Kleinsten in unserer Gesellschaft an – Chancengleichheit darf nicht an mangelnden finanziellen Mitteln scheitern“, betonte die Landtagsabgeordnete Gnadl, die die sozialpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion in Wiesbaden ist.

 

„Wir befinden uns noch in der Startphase des Projekts Jugendberufsagentur. Daher loten wir momentan aus, an welchen Orten sich Jugendliche in den einzelnen Kommunen in ihrer Freizeit aufhalten. Dort möchten wir ihnen auf Augenhöhe begegnen und das Angebot machen, sich von uns unterstützen zu lassen, wenn sie noch nicht genau wissen, wie sie am besten in die Ausbildung oder in das Studium starten. Oft melden sich aber auch besorgte Eltern bei uns, deren Sohn oder Tochter am Ende ihrer Schullaufbahn stehen und unsicher über den weiteren Weg sind. Auch Jugendliche, die die Schule ohne Schulabschluss verlassen haben, finden bei uns die richtigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, und erhalten die passende Unterstützung auf ihrem weiteren Weg. Unser Ziel ist es, für die jungen Erwachsenen nahbar zu bleiben, und mit ihnen gemeinsam einen Weg für ihren Einstieg ins Berufsleben zu finden. Wichtig ist für uns, dass die jungen Erwachsenen aus freiem Willen mit uns zusammenarbeiten – bei uns wird niemand zu etwas gezwungen“, so Brüggemann.

 

Im vergangenen Jahr gab es deutschlandweit 353 Jugendberufsagenturen. Sie haben zum Ziel, junge Erwachsene in der Zeit des Übergangs von der Schule in das Berufsleben zu unterstützen. Um die Angebote der komplizierten Zuständigkeiten der drei Sozialleistungsträger – der Bundesagenturen für Arbeit (SGB III), der Jobcenter (SGB II)  und der Jugendämter (SGB VIII) – den jungen Erwachsenen überschaubar und niedrigschwellig zur Verfügung zu stellen, bündeln Jugendberufsagenturen diese Rechtskreise und bieten Hilfen wie aus einer Hand an. In Jugendberufsagenturen kooperieren die Kommune oder der Landkreis, die Bundesagentur für Arbeit und das Jobcenter miteinander, und arbeiten meist auch mit weiteren regional zuständigen Institutionen und Initiativen zusammen.

 

„Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, auch nur einen jungen Menschen im Übergang zwischen Schule und Beruf zu verlieren. Viele Jugendliche stehen in dieser wichtigen Phase ihres Lebens vor schwerwiegenden Entscheidungen: Möchte ich ein Abitur machen, oder nicht? Kommt für mich eher ein Studium oder eine berufliche Ausbildung in Frage? In welches Berufsfeld möchte ich einsteigen? Um diese Entscheidung gut treffen zu können, ist es wichtig, dass sie bestmöglich informiert sind, und die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Der Beratungsbus der Jugendberufsagentur Wetterau kommt proaktiv auf die jungen Erwachsenen zu, und bietet ihnen Unterstützung und Hilfestellung bei allen möglichen Problemen an – ganz ohne Bevormundung. So muss Unterstützung auf Augenhöhe aussehen“, erklärt die Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales Natalie Pawlik abschließend.