Austausch der hessischen SPD-Bundestagsabgeordneten mit der EVG Betriebsgruppe von DB Cargo aus Frankfurt (Main) – „Hessische SPD-Bundestagsabgeordnete stehen fest an der Seite des Betriebsrats“

Natalie Pawlik

Im Rahmen eines Austauschs über die Zukunft von DB Cargo und den Schienengüterverkehr in Deutschland trafen sich hessische SPD-Bundestagsabgeordnete mit Vertretern der EVG Betriebsgruppe von DB Cargo aus Frankfurt (Main) im Deutschen Bundestag. Hintergrund des Treffens war ein Brandbrief zum geplanten Personalabbau des stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden bei DB Cargo (Wahlbetrieb Frankfurt) Ingmar Pfaff an die Wetterauer Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales Natalie Pawlik. Gemeinsam mit Detlef Felde, Betriebsratsvorsitzender von DB Cargo (Wahlbetrieb Frankfurt) und Uli Schmidt, Mitglied der Geschäftsführung des Gesamtbetriebsrats der DB Cargo AG, schilderten die Gewerkschafter und Betriebsräte den Abgeordneten die Lage der Beschäftigten bei DB Cargo, ihren Unmut über den geplanten Personalabbau und ihre Sorgen über die negative Entwicklung des deutschen Schienengüterverkehrs.

 

DB Cargo ist ein internationales Transport- und Logistikunternehmen, das als Tochter der DB für den Schienengüterverkehr zuständig ist. 2022 machte DB Cargo Verluste in Höhe von 665 Millionen Euro. Im Herbst 2023 wurden Pläne (zur so genannten „Transformation“) des Vorstands von DB Cargo bekannt, 1800 Stellen abzubauen. Die Ampel-Koalition hat in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten, weiterhin in den Schienenausbau zu investieren, um stärkere Anreize für den klimafreundlichen Schienengüterverkehr zu setzen.

 

„Allein 1800 Stellen sollen im Bereich des Kombinierten Verkehrs und des Overheads gestrichen werden. Es darf nicht sein, dass DB Cargo wirtschaftliches Fehlverhalten auf dem Rücken der Beschäftigten ausgleicht. Wir sind bereit, mit der Geschäftsführung über nachhaltige Lösungen zu sprechen. Allerdings konnten wir diesbezüglich bisher leider kein ernsthaftes Interesse seitens der Geschäftsführung wahrnehmen“, berichteten Felde und Pfaff.

 

„Die Beschäftigten bei DB Cargo und der Betriebsrat haben viele kluge und wirtschaftliche Ideen im Umgang mit den aktuellen Herausforderungen in der Branche. Sie wollen an einer guten Zukunft für den Schienengüterverkehr in Deutschland mit sicheren Arbeitsplätzen mitwirken. Es ist für mich absolut inakzeptabel und unverständlich, wieso dieses Engagement und die Ideen der Beschäftigten von den Entscheidungsträgern bei DB Cargo nicht berücksichtigt werden und stattdessen einseitige Sparpläne und massiver Personalabbau an den Beschäftigten vorbei beschlossen wird. DB Cargo ist ein großer Arbeitgeber für viele Menschen in Hessen und trägt auch zur Versorgungssicherheit der hessischen Industrie bei. Gemeinsam mit der hessischen Landesgruppe setze ich mich an der Seite des Betriebsrats für den Erhalt der Arbeitsplätze ein. Gleichzeitig ist die Stärkung des Schienengüterverkehrs und die Verlagerung des Gütertransports von der Straße auf die Schiene auch aus Nachhaltigkeitsgründen der richtige Weg. Besser jetzt in die Schiene investieren als später Strafzahlungen wegen verfehlter Klimaschutzziele zu zahlen! Wer in Zukunft den Schienengüterverkehr ausbauen möchte, darf heute in Zeiten des Fachkräftemangels nicht als erste Maßnahme gute und qualifizierte Arbeitsplätze abbauen“, unterstrich Pawlik die Forderungen des Betriebsrats.

 

„Der Schienengüterverkehr ist eine Branche, die massiv vom technologischen Wandel betroffen ist, und davon profitiert. Daher unterstützen wir als Bundesregierung beispielsweise die Erprobung der ‚Digitalen Automatischen Kupplung‘ in den nächsten Jahren mit zusätzlich 8,25 Millionen Euro. Im Bereich des Güterverkehrs herrscht ein großer europäischer, aber auch globaler Wettbewerb. Um hier mithalten zu können, müssen wir langfristig mehr Geld in die Hand nehmen und gut ausgebildete Fachkräfte in dem Bereich fördern“, machte die Landesgruppenvorsitzende Melanie Wegling, MdB aus dem Kreis Groß-Gerau klar.

 

Die Betriebsräte betonten am Schluss des Termins den Stellenwert des Austauschs mit den Parlamentsvertretern, da der Bund Anteilseigner der DB Cargo AG ist.